Isolierglas

Isolierglas ist in der Fensterherstellung eine relative Neuheit. Einfachverglasungen sind seit den 70er Jahren am Aussterben und werden von Doppel- und Dreifachverglasungen ersetzt. Die Wärmeschutzverordnung von 1987 fordert sogar explizit mindestens eine Doppelverglasung. Seit etwa 2005 sind Dreifachverglasungen auf dem breiten Markt zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Isolierglas ist etwas neuer und wird mit einer besonderen Methode gefertigt. Es bietet noch bessere isolierende Eigenschaften als das Glas, aus dem unsere herkömmlichen Fenster bestehen.

Isolierglas – was ist das?

Isolierglas ist die Bezeichnung für ein besonderes Glas, das in Türen und Fenstern oder Festverglasungen eingesetzt werden kann. Es besteht aus zwei oder mehr parallel zueinander stehenden Glasscheiben. Deshalb findet man auch oft den Begriff Mehrscheibenisolierglas. Die einzelnen Scheiben werden auf unterschiedliche Weise verbaut und abgedichtet. Es gibt folgende Arten von Isolierglas: die Trockenverglasung, die Nassverglasung, die Direktverglasung und die Verglasung ohne Vorlegeband. Isolierglas hat entweder zwei oder drei Scheiben, wobei das Glas jeweils unterschiedliche Werte der Wärmeisolierung aufweist.

Wie ist Isolierglas aufgebaut?

Bei Isolierglas ist zwischen den einzelnen Scheiben ein Zwischenraum, der mit einem Edelgas wie zum Beispiel Krypton oder Argon gefüllt ist. Diese Gase leiten Wärme schlechter als normale Luft und sorgen daher für eine bessere Isolierwirkung des Fensters.

Damit der Zwischenraum zwischen den Scheiben überall gleich breit ist, sind Abstandshalter aus Aluminium oder Kunststoff eingebaut. Diese garantieren auch, dass sich kein Kondenswasser bildet. Die Abstandshalter müssen zu diesem Zweck mit einem Trocknungsmittel behandelt werden.

Randverbund am Isolierglas

Der Randverbund eines Isolierglasfensters hat denselben Aufbau und dieselben Funktionen wie bei einem herkömmlichen mehrfach verglasten Fenster. Er hält die Scheiben zusammen und verhindert das Entweichen des Edelgases im Scheibenzwischenraum. Er verhindert zudem, dass Feuchtigkeit eindringt. Als warme Kante wird der Randverbund dann bezeichnet, wenn die Abstandshalter zum Beispiel aus Polyisobutylen bestehen. Dieses Material hat eine besonders geringe Leitfähigkeit für Wärme.

Im Fensterbau wird der Randverbund normalerweise zweistufig verklebt und der Abstandshalter wird beidseitig mit einem Kautschuklack bestrichen. Dies presst die Konstruktion zusammen und dichtet sie ab. Auf der ersten Abdichtung erfolgt nach der Befüllung der Scheibenzwischenräume mit Gas eine zweite Abdichtung, die aus einem dauerelastischen Material wie Polyurethan oder Polysulfid besteht. Bei Fenstern, die einer sehr starken UV-Strahlung ausgesetzt sind, wird stattdessen Silikon benutzt.

Optionen bei Glasauswahl

Die Entscheidung, welche Art von Isolierverglasung in einem Gebäude eingesetzt werden soll, spielen Fragen der Sicherheit und des Schallschutz neben denen der Wärmedämmwerte eine Rolle. Isolierglas ist auch in opaker oder bunter Ausführung möglich, wenn Sichtschutz eine Rolle spielen soll. Es gibt Isolierglas, das aus Floatglas, aus Sicherheitsglas oder auch Verbund-Sicherheitsglas besteht.

Grundsätzlich kann jede Art von Glasscheibe in Ihr Fenster eingesetzt werden. Milchglas oder Strukturglas können als Isolierglas verbaut werden. Es kann zudem in individuellen Formen und Größen angefertigt werden.

Floatglas

Floatglas ist ein anderes Wort für Flachglas. Dabei handelt es sich um Standardglas, wie es in der Industrie und im Fensterbau verwendet wird. Es wird auch Spiegelglas genannt. Hergestellt wird es aus Glasschmelze, die aus einem Ofen in ein Becken mit flüssigem Zinn gegossen wird. Das flüssige Glas, welches leichter ist als Zinn, schwimmt auf der Oberfläche und bildet eine flache Scheibe, die erhärtet, wenn sie abkühlt. Dieses Glas ist transparent und flach und macht 95% des Glases aus, welches für Fenster genutzt wird.

Einscheibensicherheitsglas

Einscheibensicherheitsglas soll die Verletzungsgefahr bei Glasbruch minimieren. Bei dieser Art von Sicherheitsglas wird die Scheibe speziell behandelt, so dass sie besonders resistent gegen Stöße und Schläge ist. Bricht sie dennoch, so zersplittert sie in tausende winzige Splitter, die allerdings keine scharfen Kanten haben.

Verbundsicherheitsglas

Verbundsicherheitsglas ist wie es der Name schon sagt ein Verbund aus zwei Glasscheiben, die mittels einer sehr stabilen Folie miteinander verbunden sind. Wenn die Scheibe bricht, bleiben die einzelnen Glassplitter an der Folie kleben und erschweren somit das Eindringen durch das Fenster. Verbundsicherheitsglas verstärkt den Einbruchschutz und senkt ebenso wie Einscheibensicherheitsglas das Verletzungsrisiko. Verglichen mit normalem Glas bietet Verbundsicherheitsglas einen höheren Schallschutz.

Welche Art Verglasung passt am besten?

Für welche Art von Isolierglas Sie sich entscheiden, hängt hauptsächlich damit zusammen, welchen Wärmeschutzwert Sie erzielen wollen und ob Einbruchschutz bei Ihnen eine Rolle spielt. Die folgende Tabelle enthält Orientierungswerte, die Ihnen angeben, welche Wärmedämmeigenschaften (U-Werte) die einzelnen Gläser haben:

(TABELLE)

Der U-Wert aus der Tabelle gibt den Wärmedurchgangskoeffizienten einer Verglasungsart an. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, wie viel Wärme durch das jeweilige Glas entweichen kann. Ein niedriger U-Wert bedeutet einen besseren Dämmwert und eine höhere Energieeffizienz.

Nicht nur der Preis spielt eine Rolle

Die Preise hochwertiger Isoliergläser liegen deutlich über denen eines normal verglasten Fensters. Die Investition in ein qualitativ hochwertiges Isolierglas kann aber auf die Dauer gesehen eine Menge Heizkosten und Energie sparen. Bei der Entscheidung für Isolierglas sollten auch die
Möglichkeiten einer staatlichen Förderung von Energiesparhäusern und Passivhäusern mit einbezogen werden. Die KfW, welche den Eigenheimbau fördert, hat Förderprogramme für die Renovierung von Altbauten wie auch für die Finanzierung von Neubauten mit besonders guten Energieeffizienzklassen.

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