Schallschutzglas

Es gibt viele gute Gründe, sich Fenster mit einer starken Schallschutzwirkung anzuschaffen. Überall dort, wo Menschen in der Nähe eines Flughafens wohnen oder wo eine stark befahrene Straße liegt, sind Schallschutzfenster empfehlenswert. Oft reicht es schon aus, in einem Gebiet zu wohnen, in dem die Gebäude dicht beieinander stehen und in Innenhöfen, Gärten oder Nachbarhäusern ständig Geräusche entstehen. Diese haben erwiesenermaßen einen großen Einfluss auf die Gesundheit. Lärm ist schädlich, vor allem nachts, wenn er einen erholsamen Schlaf verhindert.

Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation und des Umweltbundesamtes haben ergeben, dass Lärm unter den Stressverursachern auf Platz zwei steht. Grund genug, über Schallschutzfenster nachzudenken und die Lärmbelastung zumindest innerhalb der Wohnung so gering wie möglich zu halten.

Kategorien von Schallschutzverglasungen

Der Grad der Reduzierung von Lärm und Geräuschen ist bei Fenstern verschiedener Schallschutzklassen unterschiedlich. So können die Schallschutzfenster je nach Bedarf in einem bestimmten Schutzgrad bestellt werden. Die Einteilung in diese Klassen erfolgt nach der VDI-Richtlinie 2719 „Schalldämmung am Fenster“. Es gibt die Schallschutzklassen SK1 bis SK 5, wobei die verschiedenen Klassen jeweils unterschiedliche Glasdicken und unterschiedliche Schallschutzgrade haben. Die einzelnen Fenster gibt es dann jeweils noch in zweifacher und dreifacher Verglasung, was die Schallreduktion, die in Dezibel gemessen wird, wiederum erhöht.

Diese Schallschutzklassen sind auf den jeweiligen Fenstern angegeben und man kann sich an diesen Werten orientieren, wenn man nach Schiebeelementen und Fenstern sucht. Welche Klasse die richtige für eine bestimmte Wohnung ist, kommt einerseits auf das Maß an Außenlärm an und wird
andererseits vom Lärmempfinden der Bewohner bestimmt.

Aufbau von Schallschutzglas

Generell ist Schallschutzglas genauso aufgebaut wie herkömmliche Mehrfachglasscheiben. Bei Schallschutzglas werden allerdings zusätzlich Elemente verbaut und die Scheiben werden durch eine besondere Art der Verarbeitung dahingehend verändert, dass ihre Schalldämmung verbessert wird. Solche Elemente, die den Schallschutz verbessern sind zum Beispiel spezielle Gase in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen Scheiben, dickere Glasscheiben, eine spezielle Art von Verbundglas mit besonders schalldämmenden Eigenschaften und besondere Dichtungen. Schallschutzfenster bestehen immer aus mehreren Glasscheiben, also einer zweifachen oder dreifachen

Verglasung. Aber auch der Rahmen muss besondere Anforderungen erfüllen. Generell können alle Arten von Rahmen für Schallschutzfenster genutzt werden, sie unterscheiden sich aber in ihrer Leistungsfähigkeit. Holzrahmen sind im Allgemeinen am besten geeignet, um Schallschutzfenster herzustellen.

Schallschutzfenster: Besonderheiten im Scheibenzwischenraum

Der Scheibenzwischenraum (kurz SZR) spielt bei Schallschutzfenstern eine besondere Rolle. Seine Abmessung und Ausstattung hat direkten Einfluss auf die Schallschutzqualität des Fensters. Der Abstand zwischen den Scheiben steht in direktem Zusammenhang mit der Schallschutzklasse. Ein breiterer Scheibenzwischenraum hat allgemein eine bessere Schallschutzwirkung als ein schmalerer Zwischenraum. Scheiben mit einem nur 1cm breiten SZR weisen die gleiche Schalldämmung auf wie herkömmliche Zweifachglasfenster. Der maximale Abstand zwischen den Scheiben beträgt 2,4cm. Dieser ist durch die Fensterrahmen vorgegeben. Breitere SZR würden die Stabilität des Fensters zu sehr einschränken.

Der Scheibenzwischenraum wird bei Schallschutzglas zudem mit einem anderen Gas gefüllt, als das bei herkömmlichen mehrfach verglasten Fenstern der Fall ist. Es wird in diesem Fall ein Gas gewählt, das sehr schwer ist. Schwefelhexafluorid eignet sich zum Beispiel sehr gut, weil es selbst schalldämmende Eigenschaften besitzt. Es hat aber im Gegensatz zu den leichteren Gasen Krypton oder Argon keine wärmedämmende Wirkung.

Ein Schallschutzfenster muss immer von Facharbeitern eingebaut werden, die eine Zertifizierung für diese Art von Arbeiten besitzen, denn auch der Einbau hat einen Einfluss auf die schalldämmende Wirkung. Ist der Anschluss zwischen Wand und Fensterrahmen nicht fachgerecht hergestellt, dringt Schall an dieser Stelle ein und das beste Schallschutzglas verliert seine Wirkung.

Weitere Schallschutzkomponenten

Zusätzlich können weitere Elemente eingesetzt werden, die die Schallisolierung noch verstärken. Diese Elemente können im SZR oder auch außen am Glas angebracht werden. Es gibt zum Beispiel bestimmte Schallschutzfolien oder auch Beschichtungen aus Gießharz, die innen an der Scheibe aufgebracht werden können. Sie bremsen Schwingungen der Scheibe ab und da Schallwellen nichts anderes als Schwingungen in der Luft sind, dient dies dem Schallschutz. Diese Elemente haben zusätzlich zur Schalldämmung auch eine Auswirkung auf die Einbruchsicherheit der Scheiben, denn Beschichtungen und Folien machen das Glas fester und resistenter.

Stärke der Scheiben

Was die Scheibenstärke angeht, so gilt: dickere Scheiben bieten eine bessere Schalldämmung. Man darf allerdings nicht davon ausgehen, dass zwei oder drei richtig dicke Scheiben den besten Schallschutz liefern. Am wirksamsten sind hingegen Fenster, bei denen unterschiedlich dicke Glasscheiben miteinander kombiniert werden, weil sich darin der Schall am besten bricht.

Dichtungen für Schallschutzfenster

Die Dichtungen in den Fensterrahmen haben eine wichtige Rolle, denn sie stellen sicher, dass zwischen Rahmen und Glas kein Lärm durchdringt. Meist werden Dichtungen aus Polysulfid oder Butyl verwendet. Die Dichtungen müssen zudem fachgerecht eingesetzt werden, sonst besteht das komplette Fenster die Schallschutztests nicht.

Optimaler Schallschutz durch Doppel- und Dreifachverglasung Dreifachverglasungen bieten nicht immer den besten Schallschutz, weil das gesamte Fensterglas mitsamt Zwischenräumen nur eine gewisse Breite haben kann und bei drei Scheiben die Zwischenräume demnach geringer sind. Bei einer Doppelverglasung kann der Zwischenraum also größer sein als bei einem dreifach verglasten Fenster. Oft hat ein zweifach verglastes Fenster mit zwei unterschiedlich dicken Scheiben und einem optimal gestalteten SZR eine bessere schallreduzierende Wirkung als ein dreifach verglastes Fenster.

Schallschutzglas kann immer gleichzeitig Sicherheits- oder Sonnenschutzglas sein.

Höhere Wohnqualität dank Schallschutzglas

Durch hochwertige Schallschutzfenster wird die Wohnung vor Lärm von außen geschützt, was sich nachhaltig positiv auf die Gesundheit der Bewohner auswirkt. Daher ist es wichtig, einen Preisvergleich durchzuführen und sich die verschiedenen Varianten von Schallschutzglas genauer anzuschauen, immer vor dem Hintergrund der eigenen Bedürfnisse. Es gibt für jede Wohnlage und jede Situation eine erschwingliche Variante.

Eine fachkundige Beratung ist wichtig, denn auch ein zu starker Schallschutz kann unangenehme Nebeneffekte haben. Bei einem übertriebenen Schallschutz wirken Geräusche im Haus oft übermäßig
laut und störend.

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